
Der Mensch lebt notwendig in einer Begegnung mit anderen Menschen, und ihm wird mit dieser Begegnung in einer je verschiedenen Form eine Verantwortung für andere Menschen auferlegt.
Dietrich Bonhoeffer
Am 9. April 2025 jährt sich zum 80ten Mal der Tag, an dem Dietrich Bonhoeffer im Konzentrationslager Flossenbürg im Oberpfälzischen Wald ermordet wurde. Damit endete das Leben des streitbaren 39-jährigen Pfarrers der Bekennenden Kirche auf brutale Weise.
Die Bekennende Kirche war im Dritten Reich eine Oppositionsbewegung von evangelischen Christen, die sich aktiv gegen die Versuche und Maßnahmen von Adolf Hitler stellten, eine Gleichschaltung der Deutschen Evangelischen Kirche mit der Ideologie und Organisation des Nationalsozialismus durchzusetzen.
Die letzten Lebensjahre von Pfarrer Dietrich Bonhoeffer waren von Lehr-, Rede- und Veröffentlichungsverboten sowie schikanösen Meldeauflagen der Polizei geprägt. Dennoch schloss er sich der Widerstandsbewegung um General Ludwig Beck und dessen Mitarbeiter Hans von Dohnanyi an.
Auf mehreren Auslandsreisen – er hatte bereits während seines Studiums und in den Anfängen seiner Pfarrertätigkeit viele unternommen – versuchte Bonhoeffer, die Alliierten über den deutschen Widerstand und geplante Putschversuche zu informieren. Am 5. April 1943 wurde er verhaftet, doch zunächst konnte ihm keine direkte Verbindung zum Widerstand nachgewiesen werden. Erst nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 tauchten belastende Unterlagen auf. Daraufhin wurde Bonhoeffer im Oktober 1944 von der Gestapo in Berlin festgenommen.
Am 7. Februar 1945 brachte man ihn ins KZ Buchenwald, einen Monat später, am 8. April 1945, nach Flossenbürg. Direkt nach seiner Ankunft fand ein Standgerichtsverfahren statt, das mit seiner Verurteilung zum Tode endete. Bereits am nächsten Tag, dem 9. April 1945, wurde das Urteil durch Erhängen vollstreckt.
Auf Initiative des Ortsteilbürgermeisters von Weimar-Nord, Olaf Merzenich, entwarf der Weimarer Künstler Walter Sachs ein Denkmal für Dietrich Bonhoeffer. Es ergänzt die bereits bestehende Tafel in der Gedenkstätte Buchenwald und die nach Bonhoeffer benannte Straße in Weimar-Nord. Denn es ist das Ziel, sein Andenken lebendig zu halten.
Auch die Stiftung wohnen plus… beteiligte sich an dem Projekt – sowohl finanziell, indem sie die Hälfte der Kosten übernahm, als auch durch die Bereitstellung des Aufstellungsortes. Als Standort wurde ein ehemaliger Brunnen auf dem Stiftungsgelände neben der neuen Gaststätte MP48 gewählt. Dieser Platz ist gut sichtbar. So wird in diesem öffentlichen Bereich mit dem auf dem Denkmal angebrachten Zitat an Bonhoeffers Botschaft der Verantwortung füreinander erinnert – eine Botschaft, die bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren hat.
Die feierliche Eröffnung des Denkmals findet am 09.04.2025 statt. Erwartet werden der Künstler sowie Vertreter der Stadt, der Stiftung und weiterer Beteiligter.
Weitere Informationen zu Dietrich Bonhoeffer finden Sie z.B. auf folgender Webseite https://www.buchenwald.de/geschichte/biografien/ltg-ausstellung/dietrich-bonhoeffer.